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Spalio 29d., 20 val.
Literaturhaus Berlin
Fasanenstraße 23
10719 Berlin
http://www.literaturhaus-berlin.de/
Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr / Kaminraum
Jonas Mekas: Alt ist dieses, unser Sprechen. Gedichte
und über die nassen herbstlichen Felder,
durch einsame und versilberte Dörfer fahren
pfeifend immer weiter die vollen, schweren Züge,
und im schwarzen Fenster der Dampflok,
über leeren Feldern, Dörfern, Einzelgehöften,
singt, verrußt und ölverschmiert, der Lokführer.
Jonas Mekas
Jonas Mekas, 1922 im kleinen litauischen Dorf Semeniškiai geboren, ist Cineasten weltweit als Schlüsselfigur des US-amerikanischen Avantgardefilms ein Begriff. Als Displaced Person hatte er 1948 in Kassel im Selbstverlag den lyrischen Zyklus »Semeniškiai-Idyllen« veröffentlicht: »Die ersten Idyllen habe ich 1947 in Deutschland geschrieben, in Kassel. Mir war allzu schwer ums Herz. Ich lief durch die Felder von Kassel, aber ich hatte nur die Felder von Semeniškiai vor Augen. Ich las die Lyrik meiner Altersgenossen, sie schrieben alle so schön – in schönem offiziellem Litauisch und immer über die Städte und das Vaterland und sehr patriotisch. Ich aber wollte nur über Semeniškiai schreiben. Ohne Poesie, gegenständlich.« Ende 1949 nach New York gelangt, verfaßte er dort 1951 den Zyklus »Reminiszenzen«, seine Odyssee durch das kriegszerstörte Deutschland und bis nach New York. Beide Dichtungen sind nun in der Übersetzung von Claudia Sinnig in dem Band »Alt ist dieses, unser Sprechen« im Kölner Matto Verlag erschienen. Jonas Mekas und Claudia Sinnig lesen aus diesem Buch.
Gefördert durch den Verein der Freunde und Förderer des Literaturhauses Berlin e.V.
Eintritt: 5.- / 3.- EURO